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Bundesweiter Wettbewerb: Artenvielfalt-Projekt InseGdA des Landkreises unter den zehn besten in Deutschland

 

Die Vereinten Nationen stellen seit vielen Jahren immer ein Jahrzehnt in den Dienst einer großen weltweiten Herausforderung. So gab es schon eine Dekade für Abrüstung, Menschenrecht oder Armut. Die Dekade 2021 bis 2030 wurde zur UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen ausgerufen, mit dem Ziel, die Aufmerksamkeit der Welt auf dieses wichtige und drängende Thema zu lenken und so Verbesserungen zu erzielen. 

 

Zwischen 2022 und 2024 finden in Deutschland im Rahmen der UN-Dekade fünf Wettbewerbsrunden für aktuelle Projekte zur Wiederherstellung, Erhaltung oder Pflege von Ökosystemen statt. In jeder Wettbewerbsrunden steht ein neuer Ökosystem-Komplex im Mittelpunkt. Im Rahmen dieses Projektwettbewerbs zeichnen das Bundesumweltministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und das Bundesamt für Naturschutz repräsentative Projekte aus. In der Bewerbungsrunde zum Ökosystem-Komplex „Gewässer und Auen“ gehört das Projekt „InseGdA ‒ Artenvielfalt im Eger- und Röslautal ‒ Anwendung insektenfreundlicher Bewirtschaftungsmethoden im Verbund von Gewässer und Aue“ unter einer beträchtlichen Zahl herausragender Bewerbungen zu den Top 10 und damit zu den Finalisten des Wettbewerbs.

 


 

Das Projekt InseGdA setzt sich für die Insektenvielfalt ein!

 

Das Eger- und Röslautal im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge sind Teil des Schutzgebietsnetzes Natura 2000 (Flora-Fauna-Habitat Gebiets-Nr. 5838-302) und gehören zu den bedeutendsten naturnahen Flusslandschaften Bayerns. In beiden Fließgewässern und den angrenzenden Auenflächen finden sich vielfältige Lebensraumtypen. Kennzeichnend ist ein breites Spektrum von nass bis trocken, von offen bis bewaldet. Trotz großer Schutzgebietsanteile im Einzugsgebiet von Eger und Röslau ist der Rückgang der Insektenpopulationen deutlich erkennbar.

 

Im Projekt InseGdA werden Konzepte zur Bewirtschaftung und Pflege der Gewässer und Auenflächen entlang der Eger und Röslau entwickelt und umgesetzt, die die Lebensraumbedingungen für die Insekten verbessern und so die Insektenvielfalt erhöhen. Außerdem wird die Maßnahmenumsetzung im Projektgebiet von einer breiten Öffentlichkeitsarbeit begleitet, um über die Biologie der Insekten, ihre Bedeutung und ihren Schutz zu informieren. Zur Realisierung dieser Ziele wird InseGdA im Bundesprogramm Biologische Vielfalt (BPBV) gefördert. Das BPBV unterstützt seit Anfang 2011 die Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt und trägt dazu bei, dem dramatischen Rückgang der Artenvielfalt entgegenzuwirken.

 

 

Aufwertung auetypischer Lebensräume

 

Der unzureichende Verbund von Gewässer und Aue im Einzugsgebiet von Eger und Röslau stellt eine große Herausforderung dar. Strukturverarmungen in Fließgewässern führen zu einem Verlust an Feuchtlebensräumen und an besiedelbaren Hartsubstraten. Auf den Auenflächen steht der Strukturverlust häufig mit einer intensiven Bewirtschaftung im unmittelbaren Zusammenhang. Die Lebenszyklen vieler Insekten werden dadurch nachhaltig unterbrochen. Rückzugsgebiete stellen Gewässerrandtreifen dar, deren Breite gesetzlich geregelt ist. Der Fokus unserer Maßnahmen liegt daher auf einer engen Verzahnung der Gewässer und der angrenzenden Auenflächen. In den Gewässern soll vor allem die Strukturvielfalt erhöht werden, in den Auenflächen soll eine insektenfreundliche Grünlandbewirtschaftung realisiert werden. Ziel ist ein räumlicher Verbund aquatischer und terrestrischer Lebensräume und die Steigerung der Lebensraumqualität für eine hohe Diversität auetypischer Insektenarten. Die Wirkung der Maßnahmen wird auf naturwissenschaftlicher und sozioökonomischer Ebene begleitend erfasst, um modellhafte Erkenntnisse und Erfahrungen bundesweit übertragen zu können.

 

InseGdA wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz sowie vom Bayerischen Naturschutzfonds und von der Stiftung Natur- und Kulturlandschaft Fichtelgebirge des Fichtelgebirgsvereins gefördert. Projektträger ist der Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge. Die Projektlaufzeit erstreckt sich von August 2020 bis Juli 2026.